Meine persönlichen Tipps (für Möchtegern-Autoren und Schreiberlinge)

Meine persönlichen Tipps (für Möchtegern-Autoren und Schreiberlinge)

14. Mai 2024 Buchkritik 0

Deine Geschichten spiegeln dein Leben und deine Weltanschauung in Teilen wieder.

 Oder eben auch nicht! Mein Tipp: Lass den Protagonisten Weltanschauungen haben, die du selbst teilst oder in die du dich gut hineinversetzen kannst. Wenn dein Protagonist ein konservativer, patriotischer Farmer aus Texas sein soll, solltest du solche Leute kennen oder am besten selbst einer sein.

Schreibe am besten über Situationen und Dinge, die du selbst in ähnlicher oder gleicher Weise erlebt hast.

Wenn du keine Ahnung von etwas hast, z.B. wie funktioniert eine Beziehung zwischen einem Ehepaar, dann solltest du darüber nicht schreiben, solange du nicht genügend Beobachtungen gemacht und Informationen gesammelt hast.

Höre hin, wenn Menschen sich unterhalten.

Wie unterhältst du dich mit deinen Eltern, den Geschwistern, die dir nahestehen, denen, die dir nicht so nah stehen?
Wie laufen Unterhaltungen zwischen Freunden oder Liebespaaren ab?

Um Geschichten zu schreiben, musst du selbst viel lesen. Wenn du Fantasy-Romane schreiben willst, musst du dementsprechend viele gute Fantasy-Romane lesen u.s.w.

Bemühe dich, schnell auf den Punkt zu kommen. Erzähl in deinen Geschichten nur von Dingen, die wirklich zur Gesamthandlung der Geschichte beitragen, schweife nicht ab.
Du musst wissen, worüber und warum darüber du schreiben willst.

Wichtige Fragen:       

  • Was ist das Ziel deiner Geschichte?
  • Wie kommen die Hauptpersonen an ihr Ziel?
  • Welche Personen der Geschichte sind wirklich notwendig für die Handlung?
  • Ist das, was die Personen sagen/tun, wirklich notwendig für die Handlung?
  • Fördert z.B. diese Szene, dieses Gespräch, diese Person die Handlung, bzw. bringt das die Handlung schneller ans Ziel?
  • Wie unterscheiden sich die Personen voneinander im Charakter, in ihren Vorlieben?
  • Was macht diese Geschichte besonders? Was macht die Personen besonders?

Und die zwei wichtigsten Fragen:

  • Warum sollte jemand das Buch lesen (wollen)?
  • Was unterscheidet dieses Buch von anderen seines Genres?

Diese Frage sollte man sich unbedingt stellen, wenn man eine Geschichte schreibt!
Wenn dir nichts einfällt, was deine Geschichte lesenswert macht oder was sie von anderen unterscheidet, dann überarbeite sie, sammle mehr Informationen bezüglich deiner Geschichte und hole dir Ratschläge und Tipps von anderen Autoren.

Selbstverständlich braucht deine Geschichte einen Spannungsbogen.

Halte dich nicht zu lange mit der Vorstellung und Beschreibung deiner Hauptpersonen und dem Ort der Handlung auf, sondern lass die Geschichte für sich selbst sprechen.

„Zeig es mir, erzähle es mir nicht!“ ist wohl der wichtigste Tipp für Filme und auch Bücher.

Wenn man in seiner Geschichte immer wieder betont, wie gern die Hauptperson ihre jüngeren Schwestern hat, verwirrt es den Leser nur, ständig davon zu lesen, wie die Hauptperson während der Handlung dauernd in einen Streit mit ihrer kleinen Schwester verwickelt ist oder ihre Geschwister anmault.
Auch ist es wenig überzeugend die Hauptperson von sich sagen zu lassen, ihr liebstes Hobby sei Basketball, wenn sie während der gesamten Handlung kein einziges Mal Basketball spielt und auch nie darüber spricht.

Deswegen, mein Tipp, schreibe nur von Dingen, von denen du selbst eine Ahnung hast. Wenn du von Musik keine Ahnung und auch keine große Lust hast, dich damit auseinanderzusetzen, dann lass deine Hauptperson keine Geige spielen, nur weil du es dir als romantisch vorstellst, wenn der Protagonist bei Mondlicht auf einer Wiese zarte Geigentöne erklingen lässt.

Wenn du noch nie in den USA warst, schreibe nicht darüber, wie deine Hauptfigur „Nancy Dakota Leslie America Johnson“ auf eine amerikanische High School geht, in der es von fiesen Zicken, muskelbepackten Football-Spielern und schlauen Mathe-Nerds nur so wimmelt.

Ich selbst war für knapp drei Monate auf einer ländlichen High School in South Carolina und nein, dort gab es auch keine Ku-Klux-Klan-Ritter und rassistische Auseinandersetzungen.
(Okay, vielleicht gab es tatsächlich Ku-Klux-Klan-Mitglieder, aber die sind nicht in weißer Tracht und Kapuzen herumgelaufen.)
Nicht jede High School ist so extrem wie Columbine es einst gewesen ist. Das kommt ganz auf die Region an, in der die High School sein soll.

In der ländlichen Region South Carolinas sind die High Schools relativ klein, mit z.B. nur neun Schulbussen, rund 300 Schülern und eine Handvoll Lehrern. Jeder kennt jeden, es gibt keine strengen Hierarchien, die Schüler und Lehrer sehen sich sonntags in der Kirche und es gibt Lehrer, die bereits die Eltern der Schüler unterrichtet haben.
Eben das typische, familiäre Landleben, in dem es Neulingen schwerfallen kann, sich zu integrieren. Also, wenn du die amerikanische southern High School mit eigenen Augen erlebt hast, schreib darüber.

Eigene Erfahrung stehen über den Informationen aus dem Internet.

Du kannst dich so viel du willst über ein Thema belesen, wenn du es noch nie selbst probiert hast, kann man das anhand der Beschreibung der Handlung merken.

Das war’s von meiner Seite aus. Ich hoffe, ihr könnt was damit anfangen.

Es grüßt euch

Magdi S.

 

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