Wenn man reisen will…
Hattet ihr schon mal das Gefühl, ihr habt eine lange Reise hinter euch, aber die eigentliche Reise ist nicht vorbei? Sicherlich!
Ich habe mich auf die Reise nach South Carolina vorbereitet und wenn mein Leben ein Buch wäre, dann würde es wahrscheinlich mit dem Einstieg ins Auto und der Wegfahrt vom BER Flughafen enden.
Manchmal hab ich auch das Gefühl, dass das jetzt doch das Ende sein müsste, oder nicht?
Ich meine, man hat so viel erlebt, man hat geplant und sich vorbereitet und dann ist man zum Schluss wieder Zuhause. Das wäre doch das perfekte Ende.
Und da stehe ich, oder vielmehr sitze ich in meinem alten Zimmer, in meinem Zuhause, das ich so gut kenne, in derselben Umgebung wie zuvor und die Reise ist vorbei, aber das Leben geht weiter.
Ich frage mich, was ich tun soll, was als nächstes kommt.
Wie gerne würde ich noch andere Länder sehen, nach Großbritannien oder Schottland oder Irland reisen. Ich war gerade in Amerika, ich möchte auf jeden Fall in noch ein englisch sprechendes Land.
Und von Amerika habe ich ja auch nur einen Teil South Carolinas gesehen. Ich will noch viel mehr sehen. Jetzt wo ich zurück bin und auch dort, als ich auf dem Flughafen in Atlanta war und in den Flugzeugen saß, die mich in das nächste Land brachten (nach Paris, Amsterdam, Berlin), da packte mich die Reiselust und ich hatte das Gefühl, dass ich definitiv nichts dagegen hätte, zwei Tage in Paris zu verbringen, nach London zu reisen oder Wales zu durchziehen.
Ich bin froh, dass ich in Europa wohne, wenn ich daran denke, dass die Jugendlichen in South Carolina noch nie irgendwoanders waren als in ihrem Staat oder maximal in einem Nachbarstaat.
Ich hatte in South Carolina das Gefühl festzustecken und als ich endlich wieder unter Menschenmassen auf den verschiedensten Flughäfen war, überkam mich ein Gefühl der grenzenlosen Freiheit.
Ich bin gerade mal achtzehn und habe noch ein ganzes Leben vor mir.
Frage mich, ob es einen Beruf gibt, bei dem man viel reisen und darüber schreiben kann, was man erlebt, wen man trifft und welche Orte man entdeckt. Ich persönlich würde aber eher in Europa umherreisen.
Länder wie Norwegen, England, die Niederlanden und vielleicht auch mal Grönland interessieren mich.
Nach Frankreich bzw. Paris zieht es mich nicht unbedingt hin, aber einfach einmal die berühmten Hauptstädte Europas sehen, hab ich unbedingt vor.
Es macht auch Freude das eigene Land zu durchreisen und verschiedenste Städte, Schlösser, Altstädte zu sehen. Mich interessieren auch sehr Altstädte, deren Architektur und besonders Landschaften wie die Highlands, Gebäude wie prächtige Kathedralen oder kleine Dorfkirchen.
In South Carolina ist das Älteste, was man finden kann, ein Schlachtfeld auf dem um 1800 gekämpft wurde und eine Kanone aus demselben Jahr.
Hier bei uns in der Nähe gibt es eine Kirche, die um 1230 erbaut wurde!
So etwas will ich sehen, nicht Schlachtfelder um 1800 herum!
Auch eine Traumvorstellung von mir: Einmal mit meiner Geige in einem irischen Pub spielen – in Irland natürlich. Ich mag die irische Musik sehr, generell höre ich gerne irische, schottische oder keltische Instrumental-Musik und stelle auch selbst ein wenig zusammen auf Logic Pro, wie ihr euch unter dem Menü „Musik“ gerne anhören könnt!
Was Amerika anbelangt so habe ich von South Carolina genug! Muss ich ganz ehrlich sagen (oder vielmehr schreiben). Allerdings würde ich schon gerne Städte wie Los Angeles sehen, oder Oregon besuchen. Möglicherweise auch Nebraska, New York und Texas.
Vor allem soll die Landschaft dort großartig sein, auch, wenn es nicht unbedingt alte historische Gebäude geben mag. Aber von solchen Wasserfällen wie ich sie in North Carolina gesehen habe, würde ich gerne noch mehr sehen. Und mal in eine Cowboy-Stadt gehen oder in Jeans, Holzfällerhemd und mit Cowboy-Hut auf dem Kopf, auf einem prächtigen Mustang über die endlosen Felder reiten, in den Sonnenuntergang hinein. Und nie mehr gesehen werden…
Oder über den Walk of Fame laufen, jeden Stern einzeln fotografieren, den hell erleuchteten Broadway bestaunen, das Hollywood-Wahrzeichen fotografieren und zur Freiheitsstatur schippern.
Das war es, was ich mir unter Amerika vorgestellt habe und was ich dann sah, waren kleine Baracken, matschige Wiesen, tote, laubübersähte Wälder und armselige neighbourhoods.
Keine neighbourhoods wie in diesen amerikanischen Filmen, wo sich ein makellos weißes Haus neben das andere drängt und wo man über Fußgängerzonen an wohlgepflegten grünen Rasenflächen im Vorgarten vorbeiläuft, sondern schmutzige graue einstöckige Häuser ohne Zaun und mit erdig-schlammigen Grasflächen davor. Von Fußgängerzonen keine Rede.
Und von sidewalks ganz zu schweigen.
Auch generell zeichnete sich South Carolina weder durch künstlerische Architektur noch durch beeindruckende Landschaften, sanfte Hügel, farbenprächtige Wälder oder einzigartige Kultur aus.
Alles lag weit auseinander und das einzige Verkehrsmittel war das Auto.
Wer so etwas mag in so einer Gegend! Einzig und allein der länger anhaltende Sommer gefiel mir, nur dummerweise war der nächste See voller Snapper-turtles, sodass wir darin nur einmal badeten.
Wer nicht weiß, was Snapper-turtles sind: Sie können dir nach Lust und Laune Gliedmaßen wie den Finger oder die Zehen abbeißen und kommen meistens von unten aus dem Wasser herauf, um dann – schnapp – dich um einen Finger zu erleichtern. Diese Biester erreichen ungefähr eine Größe von 45 cm Panzerlänge und sie können bis zu 30 kg schwer werden.
Wilde Tiere hab ich leider wenige gesehen. Geier ziemlich oft. Einmal auch wilde Truthähne.
Die sind aber wesentlich magerer als die, die man Thanksgiving isst.
Naja, wie gesagt, South Carolina ist damit für mich abgeschrieben und ich habe ja noch genügend andere Reiseziele. Im Grunde genommen war South Carolina auch gar nicht mein erstes US-Reiseziel gewesen.
Nur weil meine Brieffreundin mich eingeladen hatte, war ich gekommen – jedoch versteht bis heute so niemand richtig, warum sie drei Wochen nachdem ich angekommen war, gleich wieder nach Deutschland reiste, wo sie sich doch so auf mich gefreut hatte.
Und sogar sofort nachdem mein Kommen abgemachte Sache gewesen war, mich angerufen hatte, um sicher zu gehen, dass ich auch kommen würde. Ich verstehe es immer noch nicht!
Aber nichts desto trotz, habe ich ja genügend Kontakte nach anderswo – England, Oregon, California, etc. Also sollte ich je wieder Sehnsucht nach englischsprachiger Umgebung haben, habe ich noch einige andere Orte und Leute, die ich besuchen kann – und hoffentlich auch werde!
So, das war’s für heute, erlebt und reist schön viel (man muss Erfahrung sammeln) und bis bald!